Navi als Barrierefreiheitsassistentin...

25.11.2008 | AutorIn:  Dr. Oliver Tolmein | Behindertenrecht

Derzeit läuft auf der Webseite des Fernsehsenders Pro7 die Abstimmung über den Galileo-Wissenspreis 2008. In diesem Jahr haben es zwei 15-jährige Schülerinnen unter die ersten fünf besten Erfindungen geschafft.

Die Zwillingsschwestern Marie und Sophie S. entwickelten für ihre Heimatstadt Koblenz das erste Navigationssystem speziell für Leute im Rollstuhl: das Navibil. Es lotst den Nutzer über eine Rollstuhl-freundliche Route durch die City und informiert zusätzlich über Hindernisse, Straßenbelag, Steigungen, behindertengerechte Toiletten, Parkplätze und Restaurants. Bis zum 7. Dezember kann online abgestimmt, wer den Preis gewinnt.

Quelle: kobinet

In manchen Städten wäre das angesichts der zahlreichen Barrieren, die es trotz der Behindertengleichstellungsgesetze noch gibt, vermutlich eine recht einfache Erfindung...

Aber wenn das "Navibil" dann anzeigen muss "keine Verbindung" ist das ja auch ein Akt der Aufklärung. Die beiden Schwestern haben den Preis also auf jeden Fall verdient – und die Behinderteninitiativen vor Ort könnten sich den Routenplaner gleich als Prozesswegweiser leisten: Welche Barrieren müssen weggeklagt werden? Bis dahin: barrierefrei zur Abstimmung.

 

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