Und wer bezahlt Sie noch, Frau Doktor?
05.12.2008 | AutorIn: Dr. Oliver Tolmein | Medizinrecht
Drittmittel einzuwerben ist in der akademischen Welt längst zum unverzichtbaren Qualitätsmerkmal geworden. Dass Geldgeber zu haben auch Abhängigkeiten schafft, führt zu keiner großen Besorgnis - unser Vertrauen in die moralische Integrität der WissenschaftlerInnen ist schier unerschöpflich.
In den USA hat Cleveland Clinics, ein großer Krankenhauskonzern, jetzt einen neuen Weg eingeschlagen: Auf der Webseite des Unternehmens werden alle dort tätigen ÄrztInnen gelistet. Neben einer Biografie und dem beruflichen Werdegang, führt die Seite auch alle Verbindungen mit Unternehmen an, die pro Jahr mehr als 5000 Dollar an den jeweiligen Arzt oder die jeweilige Ärztin an Honoraren, Aufwandsentschädigungen oder sonstige Vergütungen zahlen. Über die Einhaltung dieser Verpflichtungen wacht eine Abteilung für Interessenkonflikte. Im us-amerikanischen Gesundheitswesen gibt es also doch auch Nachahmenswertes...