Wie das Heim es sich bequem macht und den Betreuer zum Querulanten stempeln lässt
11.12.2008 | AutorIn: Dr. Oliver Tolmein | Behindertenrecht
Anhörung beim Vormundschaftsgericht: Das Heim dringt darauf, dass die Lebensgefährtin des Wachkoma-Patientin als gesetzliche Betreuerin entlassen wird. Sie ist lästig, mischt sich in alles ein, wenn sie am Bett ist, dauert die Pflege immer viel länger als sonst. "Warum denn?" will das Gericht wissen, "man kann ja nicht immer alles richtig machen und dann sagt sie, dass der Bewohner falsch gelagert ist, dass der Katheter falsch liegt, dass noch was mobilisiert wird." - "Hat sie denn recht?" - "Also ich meine, man kann den Katheter gar nicht falsch legen."
Es richtig zu machen dauert aber eben länger... Das Heim droht: "Wenn die Betreuerin bleibt, kündigen wir den Heimvertrag." Die alte Mutter, die schon immer fand, dass die Schwiegertochter kein guter Umgang für ihren...
Schwerbehinderte studieren gebührenfrei
10.12.2008 | AutorIn: Dr. Oliver Tolmein | Recht Diskriminiert, Behindertenrecht
Studenten mit einem GdB von mehr als 50 sind generell von Studiengebühren zu befreien. Das entschied das Verwaltungsgericht Karlsruhe und gab damit der Klage eines Heidelberger Studenten statt, der bei der Universität Heidelberg beantragt hatte, ihn von der Studiengebühr in Höhe von 500 Euro zu befreien.
Dazu hatte der Student einen Schwerbehindertenausweis vorgelegt, der seinen GdB von 60 angab. Die Universitätsleitung lehnte seinen Antrag jedoch ab. Die Hochschule begründete dies damit, dass ein solcher Ausweis nicht als...
Menschenrechte heimlich, nachts und leise - aber die Behinderten sind aufgewacht
06.12.2008 | AutorIn: Dr. Oliver Tolmein | Recht Diskriminiert, Behindertenrecht
Es war spät in der Nacht am Donnerstag (4. Dezember), die Bundestagsabgeordneten hatten schon über alle schwierigen Fragen des Lebens (z.B. dem Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung) hinreichend viel gesagt, da legte Bundestagsvizepräsident Thierse den Abgeordneten nochmal rasch ein paar Menschenrechte vor:
Alle, die zustimmen wollen, sollen aufstehen... so wurde das "Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen" vom bundesdeutschen Gesetzgeber in der Art einer Standup-Politics...
Navi als Barrierefreiheitsassistentin...
25.11.2008 | AutorIn: Dr. Oliver Tolmein | Behindertenrecht
Derzeit läuft auf der Webseite des Fernsehsenders Pro7 die Abstimmung über den Galileo-Wissenspreis 2008. In diesem Jahr haben es zwei 15-jährige Schülerinnen unter die ersten fünf besten Erfindungen geschafft.
Die Zwillingsschwestern Marie und Sophie S. entwickelten für ihre Heimatstadt Koblenz das erste Navigationssystem speziell für Leute im Rollstuhl: das Navibil. Es lotst den Nutzer über eine Rollstuhl-freundliche Route durch die...